WiYou.de – Ausgabe 01/2022

MINT-Berufe ©AndSus stock.adobe.com Die Erfindung des Computers und des „Bugs“ Nahezu jede Familie in Deutschland besitzt Smartphones und Computer. Das geht aus der aktuellen JIMStudie (Jugend, Information, Medien) hervor. Damit diese Technik heute so flächendeckend verfügbar sein kann, brauchte es in der Vergangenheit zahlreiche schlaue Köpfe. Wer tatsächlich der Erfinder des Computers ist, darüber herrscht in der Fachwelt Uneinigkeit. Fest steht jedoch, dass seine Entwicklung nicht ohne die beiden Informatikpioniere Konrad Zuse (1910 – 1995) und Alan Turing (1912 – 1954) möglich gewesen wäre. Während des Zweiten Weltkriegs war es maßgeblich die sogenannte TuringBombe, die den britischen Kryptoanalytikern dazu verhalf, die verschlüsselten Funksprüche der Nazis zu entziffern. Wie der Name der elektromechanischen Maschine vermuten lässt, trug der Mathematiker Alan Turing einen wesentlichen Beitrag zu ihrer Erfindung bei. Konrad Zuse baute 1941 in Berlin die Z3. Sie war der weltweit erste funktionsfähige programmierbare Digitalrechner. Unter den heutigen Fachleuten gibt es verschiedene Definitionen, ab wann ein Gerät tatsächlich als Computer anzusehen ist. Einige Experten sprechen erst ab Röhrenrechnern von Computern. Dann wäre der ABCRechner (AtanasoffBerryComputer), der 1942 am Iowa State College in den USA entwickelt wurde, der erste Computer. Haben also nur Männer mit ihren Erfindungen zur heutigen Technik beigetragen? Nein, natürlich nicht. Die österreichischamerikanische Schauspielerin Hedy Lamarr (1914 – 2000) hat 1942 die sichere Funkverbindung erfunden und damit die Basis für GPS, Bluetooth und WLAN. Bestimmt hast du schon einmal gehört, dass ITler bei einem SoftwareFehler von einem „Bug“ sprechen. Das geht auf Grace Hopper (1906 – 1992) zurück. Am 9. September 1947 klebte die Computer und Programmierpionierin eine tote Motte in ihr Logbuch und versah diese mit dem Kommentar „First actual case of bug being found“. Denn eine echte Motte war damals der Grund für die HardwareProbleme ihres Computers. 1952 erfand sie den Compiler – ein Programm, das Bedienbefehle in maschinenlesbare Codes übersetzte. Die Grundbausteine für die Spracherkennungssysteme Siri und Alexa gehen auf Martine Kempf (geb. 1958) zurück. Die französische Unternehmerin entwickelte 1982 ein System, das gesprochene Befehle in Steuerungsimpulse für Maschinen übertrug. Übrigens: Das Internet, in dem 95 Prozent von euch laut der JIMStudie täglich unterwegs sind, begann am 29. Oktober 1969 als sogenanntes Arpanet. Heutzutage ist das World Wide Web, welches von Tim BernersLee (geb. 1955) um das Jahr 1989 entwickelt und 1991 weltweit zur Verfügung gestellt wurde, aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. (sa)

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